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Brodelndes Eiland: Folgen der Eruptionen

Foto: DPA/ NASA

Satellitenbild der Woche Kanaren erleben erste Vulkanausbrüche seit 40 Jahren

Tote Fische, Schwefelgestank, grüne Schwaden im Meer: Vor der Insel El Hierro ist Lava explodiert - es gab drei Eruptionen in einer Woche. Satellitenbilder und Video zeigen die Folgen. Unter dem Vulkan sammelt sich frisches Magma, es drohen kleinere Ausbrüche an Land.

Auf den kanarischen Inseln hat es die ersten Vulkaneruptionen seit 40 Jahren gegeben. Am 10. Oktober schoss vor der Südküste von El Hierro Lava aus dem Meeresboden in etwa 500 Metern Wassertiefe. Satellitenbilder zeigen die Schwaden der Eruption im Atlantik. Tote Fische treiben im Wasser, es riecht nach Schwefel.

Anscheinend habe es am Mittwoch zwei weitere Ausbrüche entlang einer Spalte am Meeresboden gegeben, erklärten spanische Geoforscher vom Instituto Geográfico Nacional. Nun seien auch an Land kleinere Eruptionen möglich; Anwohner im Süden der Insel wurden bereits in Sicherheit gebracht. Über mögliche Gefahren informieren sowohl die verantwortliche Behörde von El Hierro  als auch die der Kanarischen Inseln. 

Gefährlich würde es aber bereits, wenn Magma in flacherem Wasser austräte - große Dampfexplosionen wären die Folge. Bisher ereigneten sich diese Explosionen in mehreren hundert Metern Tiefe, so dass ihre Kraft gedämpft wurde. Doch Anzeichen mehren sich, dass sich der Vulkanausbruch nun verlagern wird, womöglich in Richtung der Südküste von El Hierro.

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Darauf deuten zum einen die Erdbeben hin: Seit Juli gab es mehr als 10.000 auf El Hierro, die meisten waren zu schwach, um spürbar zu sein. Mitte der Woche, nach den Eruptionen, veränderten sie auf einmal ihren Rhythmus: Sie wurden schwächer, außerdem weist ihr Muster nun nicht mehr auf fließendes Magma hin. Zum anderen verstopft Lava nach solchen Eruptionen üblicherweise bald die Ausbruchspalte, so dass sich nachströmendes Magma neue Kanäle suchen muss - das scheint derzeit zu geschehen.

Die meisten Beben ereignen sich in rund zehn Kilometern Tiefe, was Vulkanologen als Hinweis darauf deuten, dass Magma aus dem Erdmantel nach oben strömt - der Vorrat unter El Hierro scheint sich also zu füllen. Demnach könnte es auf El Hierro über Monate zu kleineren Eruptionen kommen.

El Hierro war mal wieder fällig: Der letzte bewiesene Ausbruch ereignete sich 550 vor Christus; es gibt aber auch zweifelhafte Berichte über eine Eruption im Jahr 1793. Allmählich musste sich der Vulkan zurückmelden, nur frisches Magma sichert das Bestehen der Kanaren; Vulkanausbrüche ließen die Inseln über den Meeresspiegel wachsen. Die Lavaeruptionen der letzten Tage lieferten Neuland für El Hierro, sie ließen die Insel wachsen - unter Wasser.

boj